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"Die Stiftung in der Beraterpraxis" widmet sich auch in der 4. Auflage ausführlich den Praxisfragen zur Stiftung.

Handbuch des internationalen Stiftungsrechts

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Dr. K. Jan Schiffer

Dr. K. Jan Schiffer ist Wirtschaftsanwalt und berät seit 1987 vor allem Familienunternehmen, Stiftungen, Verbände, staatliche Stellen, …mehr

23.01.2010Turner (Hrsg.), Gemeinsam Gutes anstiften

Von: K. Jan Schiffer

Turner, Nikolaus (Hrsg.), Gemeinsam Gutes anstiften – Die Anfänge der Bürgerstiftungsbewegung in Deutschland, Hardcover, 275 Seiten, Euro 29,00, 1. Aufl. 2009, Berliner Wissenschaftsverlag, ISBN 978-3-8305-1657-6

Die idR zahlreichen Stifter einer Bürgerstiftung stiften Geld, Zeit, Ideen und/oder auch Muskelkraft. Die Bürgerstiftung ist ein Erfolgsmodell, wenngleich sie noch manche (Detail-)Frage offen lässt – etwa die, wie sie sich in der praktischen Handhabung vom altehrwürdigen Verein abgrenzt oder was bei ihr unter dem Stifterwillen zu verstehen ist. Nikolaus Turner, der Nestor der Bürgerstiftung hat ein spannendes Buch zur Bürgerstiftung herausgegeben, das uns zu den historischen Wurzel der Bürgerstiftung führt und noch viel weitergehend die Bürgerstiftung als soziales Phänomen in zahlreichen Facetten beschreibt und auch auf das durchaus nicht unumstrittene Gütesiegel eingeht (Brömmling, S. 187 ff.).

Die ersten Bürgerstiftungen in Deutschland entstanden 1996 und 1997 in Gütersloh und Hannover. Seit dem sind jedenfalls 200 Bürgerstiftungen entstanden. In ganz Deutschland wirken sie für ihre Stadt, für ihren Landkreis, für ihre Insel, für ihre Region. Bürgerstiftungen arbeiten mit lokalem Fokus, aber inhaltlich beinahe unbegrenzt. Beispiele: Lesepatenschaften, Tafeln zur Verteilung von Lebensmitteln, Schulverweigererprojekte, Renaturierung von Landschaften, Ideenwettbewerbe, Straßenfußball.

Das Buch zeigt uns, wie es kommt, dass sich in Deutschland so viele Menschen von der Bürgerstiftungsidee haben anstecken lassen. 13.000 Menschen sollen es bis heute sein, die sich haben infizieren lassen. Die konkreten Ursprünge der Bürgerstiftungsidee mit ihren bis ins europäische Mittelalter zurückreichenden Wurzeln liegen in den Vereinigten Staaten. In Cleveland/Ohio, so lesen wir (Turner, S. 14, Richard, S. 21 ff.), initiierte Frederik H. Goff im Jahre 1914 die erste Community Foundation, die erste Bürgerstiftung. Vor allem der unermüdliche Einsatz ganz vieler Menschen hat die Bürgerstiftungsidee vorangebracht. Die Bürgerstiftung ist die am eindrucksvollsten wachsende Bewegung in der deutschen Stiftungslandschaft. Wie sagte Victor Hugo, auf den Turner (S. 20) verweist? „Es gibt nichts Mächtigeres als eine Idee, deren zeit gekommen ist.“

Fazit: Lernen wir mit dem von Turner herausgegebenen schönen Buch aus der Geschichte der Bürgerstiftung! Das Buch, zu dem auch unser Bundespräsident einen Beitrag geliefert hat (S. 25 ff. „Engagement ist Lebensqualität“) ist absolut seinen Preis wert.