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Dr. K. Jan Schiffer ist Wirtschaftsanwalt und berät seit 1987 vor allem Familienunternehmen, Stiftungen, Verbände, staatliche Stellen, …mehr

30.07.2014In der Diskussion: Kleine Stiftungen

Von: K. Jan Schiffer

Die kleinen Stiftungen sind in der Diskussion und das schon länger! (sehen Sie auch hier!) So haben sich auch zu dem Beitrag von Dr. Pruns, der sich angesichts der historisch niedrigen Zinsen/Erträge skeptisch gezeigt hat, Leser gemeldet, die die von Pruns formulierte Skepsis nicht teilen. Mal sehen, vielleicht läßt sich zumindest einer der Leser zu einer "Gegenrede" animieren. Ich arbeite daran. (... war "erfolgreich" (06.08.2014). Sehen Sie hier die Gegenrede von Mohr.)

Ganz unabhängig davon hat sich auch der Bundesverband Deutscher Stiftungen erfreulicher zu dem Thema gemeldet und sich einmal ausfürhrlich den kleineren Stiftungen gewidmet.

In seinen Stiftungsnews (Mail) für Juli 2014 schreibt der Bundesverband u. a.:

"Exklusiv für Mitglieder ist auch unser Magazin: Der Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe der StiftungsWelt widmet sich den kleinen Stiftungen in Deutschland. Setzt man als Definition ein Grundstockvermögen von unter 1 Million Euro an, so kann man die überwiegende Mehrheit der Stiftungen – 72,9 Prozent – als klein bezeichnen. Dabei beweisen kleine Stiftungen immer wieder, dass sie jenseits des Geldes über viele Mittel verfügen, unsere Gesellschaft zu bereichern. Die neue StiftungsWelt 02-2014 soll ihnen als Serviceheft nun aus drei Perspektiven konkrete Anregungen für die Praxis liefern."

In der Tat der Einsatz der Mitstreiter bei kleineren Stiftungen ist oft unglaublich. Das "immaterielle Kapital", das wir hier finden, ist wirklich beeindrucken

  • Das ändert aber nüchtern betrachtet erstens nichts an den bestehenden eklatanten Ertragsproblemen, die Pruns anschaulich dargelegt hat. Unabhängig davon, fragt sich generell, ob kleine Stiftungen ohne große Erträge auch in Hochzinsphasen lebensfähig sind. Aus meiner Sicht müssen für eine solche Stiftung jedenfalls besondere Bedingungen gegeben sein, wie etwa ein besonderer Kreis engagierter Mitstreiter. 
  • Es ändert zweitens auch nichts daran, dass es typischerweise gerade kleineren Stiftungen schwer fällt, Nachfolger für ausscheidende Organmitglieder zu finden. (Sehen Sie auch hier in den Folien.) Das Ehrenamt ist einfach oft nicht beliebt genug für all' die ehrenamtlich anstehenden Aufgaben in unserer Gesellschaft. Zudem haben die zu wenigen Engagierten leicht ein halbes Dutzend Ehrenämter, die sie kaum wirklich ausfüllen können.

Vor den Probleme, die sich für kleiner Stiftungen leicht stellen (Unmöglichkeit der Zweckerfüllung? Organnachfolge? Ausreichende ehrenamtliche Mitstreiter? ...) dürfen wir jedenfalls nicht die Augen schließen. Simple Lob- oder Kritiklieder sind nicht hilfreich. Ein differenzierter Blick scheint mir unbedingt erforderlich.

Der "Zusammenschluss" mit einer anderen Stiftungen kann in der Praxis eine Lösung sein. Man hört aus der Stiftungsaufsichtswelt, das hier insoweit nicht mehr die frühere Skepsis herrscht.

Bleiben wir also bitte offen und pragmatisch. Dogmatisch kommen wir hier in der Praxis nicht weiter! Wie immer liegt die Lösung im jeweiligen Einzelfall!! (Sehen Sie auch hier und hier!)